Mit dem Rad zur Fuball-WM in Katar

Durch das Eiserne Tor

Zuerst mal ein herzliches Dankeschön an alle Spender. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich jetzt bereits mein Spendenziel fast erreicht habe! Darauf einen Sliwowitz mit Novica, natürlich selbst gebrannt. Novica hält tagsüber für seinen Sohn auf dessen kleinen, schönen Campingplatz Wacht. Für ein Schwätzchen ist er immer zu haben – auf Deutsch. Wie so viele hier hat er sein Glück im Ausland versucht – in seinem Fall in Wien.

Das bedeutet: Seit 26. August sind wir zurück auf dem Rad.

Wir sind stundenlang an Donauauen vorbei gefahren, in denen unzählige Wasservögel auf Nahrungssuche gehen. Zur Festung Ram haben wir mal wieder mit der Fähre die Donauseite gewechselt.

Immer wieder auch Skurriles: Nett gemeint, aber das Schild steht da sicher schon eine Ewigkeit. Man könnte ja auch einfach die Dornen entfernen …

Und überall treffen wir auf interessante und freundliche Menschen: Milena ist wie Andrea Lehrerin. Sie hat ein Jahr ausgesetzt, um ihren kleinen aber feinen Campingplatz zu betreiben. Sie lebt dort – am Rande eines Nationalparks – unter der Woche ganz alleine mit ihrer Hündin, die sie vor Schakalen warnt. Und vor anderem Gesindel: Als wir ankamen, war Milena gar nicht da – und wir haben gehofft, dass die lange Kette nicht reißt, die Menschen vor der Hündin schützt.

Auf dem Campingplatz ist später noch Florian eingetroffen, der in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studiert und alleine mit dem Rad von Wien Richtung Donaudelta unterwegs ist. Er forscht an neuen, revolutionären Antrieben für Drohnen … Alles Gute und viel Erfolg!

Landschaftlich der Höhepunkt unserer Radtour ist der Durchbruch, den sich die Donau durch die südlichen Karpaten gebahnt hat. Den Eingang markiert die Festung Golubac. Die Windräder im Hintergrund drehen sich übrigens In Rumänien – die Donau bildet hier die Grenze.

Die Ausblicke, die sich uns bieten, werden immer aufregender …

… auch der von unserer Unterkunft in Donji Milanovac kann sich sehen lassen.

An der engsten Stelle (ganz hinten) ist die Donau gerade mal noch 130 Meter breit, aber über 80 Meter tief.

Auf unserer Radstrecke auf der serbischen Seite müssen wir immer wieder anhalten. Hinter jeder Kurve gibt es wieder etwas Neues zu sehen – zum Beispiel das rumänische Kloster Mraconia.

Die Straße geht auf und ab. Heute (30.9.) sind immerhin fast 900 Höhenmeter zusammengekommen.

Kein Spaß: Wir mussten durch 21 unbeleuchtete Tunnel fahren.

Da tut dann schon mal ein wenig Erholung am Strand gut.

Mit einem Staudamm haben Rumänien und das damalige Jugoslawien 1964 das Wasser im Donaudurchbruch aufgestaut. Dadurch ist dort die Schifffahrt erst richtig möglich geworden.

Und zum Schluss noch ein unschönes Thema. Streunende, herrenlose Hunde sind in Serbien allgegenwärtig. Lebend oder als verwesende Kadaver auf den Straßen. Was auffällt: Viele sind wirklich schöne Tiere, die einfach von ihren Besitzern/Züchtern ausgesetzt werden.

Wie der Hund auf unserem Bild, der verzweifelt auf der Suche nach Anschluss war. Er trägt ein Halsband, gehörte also mal irgendwo dazu . Wir haben ihn das erste Mal an Milenas Zeltplatz gesehen – sie kannte ihn nicht. Als wir zurück auf der Straße waren, war er plötzlich hinter uns und wollte mit. Natürlich war das nicht möglich. Nach zwei für ihn lebensgefährlichen Situationen mit Autos konnten wir ihm nur noch ganz rabiat mit Steinen klarmachen, dass bei uns kein Platz ist.

Insgesamt haben wir die Hunde in Serbien als harmlos erlebt – nur einmal haben uns zwei aus dem Gebüsch heraus attackiert, aber schnell wieder abgelassen. Das soll in Bulgarien und vor allem in Rumänien anders sein. Hier werden Radfahrer offenbar zuweilen von ganzen Horden angegriffen – nur noch ein Stock und Pfefferspray helfen. Darauf haben wir keine Lust. Deshalb haben wir beschlossen, dass unsere Radtour in drei Tagen im bulgarischen Vidin endet. Wir fahren mit dem Zug ans Schwarze Meer – am 5. September kommen unsere Töchter nach Varna.

1 Kommentar

  1. Eva

    Dann wünsche ich euch einen schönen Familienurlaub… das habt ihr euch verdient und im Miteinanderfahren hat es wohl auch recht gut geklappt
    Alles gute weiterhin wünscht euch\dir
    Eva

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